Innenausstattung

Wie der Name schon vermuten lässt, ist „Heilig Kreuz“ (14.09.) das Patrozinium der Klosterkirche. Auf der Altarvorderseite ist jene Kreuzreliquie eingelassen, die der hl. Albertus Magnus im Jahr 1248 von König Ludwig IX. (Ludwig dem Heiligen) erhalten hat. Im gesamten Kirchenraum setzt sich das Kreuzmotiv seit der Neugestaltung im Jahr 2002 fort. 

Im Chorraum deklinieren 21 Edelstahltableaus das Motiv der Kreuzform. Durch die differenzierte Oberflächenbehandlung der Bildfelder (mattieren, aufrauhen und polieren) erreicht der Künstler eine vielfältige Wirkung des Lichts, das in lebendiger Weise die Reliefwand moduliert. Die 1996 entstandene Arbeit war zuvor auf Ausstellungen in Hildesheim und Karlsruhe zu sehen, bevor sie hier ihren endgültigen Ort fand. Die Anordnung der 21 Platten in drei Reihen zu je sieben Tafeln kann als Symbolik der Zahlenkombination 3 x 7, d.h. als Zeichen der Vollkommenheit gedeutet werden, die den ganzen Kosmos im Zeichen des Kreuzes einschließt: Die Zahl 3 als Symbol des trinitarischen, göttlichen Schöpfers, der sich mit seinem Werk verbindet, versinnbildlicht durch die Zahl 7 der Schöpfungstage.

Den Gedanken einer Verbindung von Kreuzestod und Auferstehung greift auch das (drehbare) monumentale Altarkreuz (Siebdruck auf Edelstahl) auf, das mit seiner leuchtend roten Seite auf die „passio“ (= das Leiden) mit dem strahlenden Gelb der Gegenseite auf die „resurrectio“ (= die Auferstehung des Herrn) verweist.

Mit der unteren Spitze verweist das Altarkreuz auf den Tabernakel. Seine Vorderfront ziert als Stahlrelief ein vergoldetes Alpha, das sich mit dem Omega verbindet – Anfang und Ende symbolisiert.

Zur weiteren Ausstattung des Altarbezirks gehören sechs große Kerzenleuchter aus Edelstahl, die seitlich den Tabernakel rahmen. Hinzu kommt aus dem gleichen Material rechts das "Ewige Licht" und links der Osterleuchter. In die Wände des dreieckigen Leuchters ist der vollständige Text des Johannesprologes durch Lasertechnik ausgefräst worden, der mit den Worten beginnt: „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1).

Der Aufforderung das Wort Gottes in Lesung und Predigt zu verkündigen (ein zentrales Anliegen des Dominikanerordens), kommen die beiden Ambonen nach, die den Chorbereich zum Mittelschiff der Kirche abgrenzen. Ihre stählernen Reliefs greifen wieder das Kreuzmotiv auf und erinnern erneut an das Patrozinium der Kirche. 

Das rechte Seitenschiff fungiert als Kapelle für den Werktagsgottesdienst und dient zugleich als Ort für das tägliche Chorgebet. Zwölf hölzerne Sitze mit hohen Lehnen umstellen im Halbkreis den Altar. An der Stirnseite des Seitenschiffes steht auf einem Granitsockel eine vergoldete Holzstatue des Ordensgründers, die 1962/63 erworben wurde und ursprünglich aus der Schweiz stammt. Über dem Werktagsaltar hängt ein großes Emailkreuz von Hans Rheindorf. Ursprünglich 1952 über dem Hochaltar angebracht, barg es die Kreuzreliquie, die sich nun im Hauptalter befindet. Im Rahmen der Kirchenumgestaltung 2002 fand das Kreuz hier einen neuen Platz.

Entlang der Innenwände der Kirche finden sich Figurengruppen des Kreuzweges von Tillmans aus der ersten Kirche von 1902. Einst in der Krypta aufgestellt, überstanden sie die Bombardierung Kölns im Zweiten Weltkrieg.

Die Skulpturengruppe der Kreuzabnahme im rechten Seitenschiff war ursprünglich Bestandteil des neugotischen Hochaltars und hat als einziges Bildwerk dessen Zerstörung 1945 überstanden. 

Die Orgel auf der Empore stammt aus dem Jahr 1979. Unter der Empore finden sich im Vorraum eine große Marien-Ikone (Mutter von der immerwährenden Hilfe) und eine hölzerne Statue des Apostels Judas Thaddäus.

Im linken Seitenschiff findet sich vorne links das Fragment einer Pietà (ebenfalls eines der wenigen Ausstattungsstücke der Kirche von 1902) sowie eine Madonnenfigur aus Südtirol (Anfang 17. Jahrhundert) aus dem ehemaligen Dominikanerkloster Walberberg (Bornheim).

Eine ausführliche Beschreibung der Geschichte des Kölner Dominikanerklosters Heilig Kreuz mit zahlreichen Fotografien von Prof. Manfred Zimmermann (Hannover) findet sich in dem von Gerd Winner und Johannes Zahlten herausgegebenen Buch: Heilig Kreuz. Dominikanerkloster in Köln (Hildesheim 2009).